Bruder\Krieg.

„Die Braut von Messina“, auch „Die feindlichen Brüder“ genannt, ist eines der weniger bekannten Stücke des Dramatikers Friedrich Schiller. Es erzählt die Geschichte eines Fürstenhauses in Messina, auf dem ein Fluch lastet. Ein Traum erregte den Fürsten eindringlich: Durch seine Tochter Beatrice würden seine beiden Söhne den Tod erleiden. Die Tochter sollte daher sterben. Doch die Fürstin hat sie heimlich in ein Kloster schaffen lassen, in dem sie abgeschieden aufgewachsen war. Niemand wusste davon bis auf den alten Diego.

Zwischen den fürstlichen Brüdern Don Manuel und Don Cesar ist ein erbitterter Streit ausgebrochen, der nach dem Tod des Fürsten offen zu Tage tritt. Donna Isabella, die Fürstin von Messina, will diesen Streit ihrer Söhne schlichten. Beide möchte sie mit ihrer Schwester Beatrice bekanntmachen. Die Aussöhnung von Don Manuel und Don Cesar gelingt, aber Beatrice ist plötzlich aus dem Kloster verschwunden.

Innerhalb des Dramas hat Schiller einen Sprech-Chor eingesetzt. Die Figuren des Chors verkörpern die Soldaten der verfeindeten Brüder. Schiller nutzte den Chor nach dem antiken Vorbild und wollte so Ästhetik und Poesie in die Handlung bringen.


Adaption

Das Neuberin Ensemble spielt die Original-Handlung des Stückes und interpretiert Stellen des Dramas neu. Anstatt des Chors treten einzelne Soldaten auf, die das Volk von Messina andeuten. Diese Figuren zeigen Personen aus der Mitte. Sie haben lauter kleine Bedürfnisse wie alle Menschen. Sie ziehen in den Krieg, weil ihre Dienstherren es befohlen haben. Diese Dienstherren unterstehen den fürstlichen Brüdern, die in ihrer höheren Ebene ein Katz-und-Maus-Spiel wie aus Kindertagen spielen und damit ihre Macht erhalten. Die Probleme des Volkes interessieren sie anscheinend nicht. Lediglich bei der Wahl ihrer Braut hätten beide Brüder besser hinschauen sollen.

Mit den Ideen der Mitspielerinnen zu Text, Kostüm und Kulisse entsteht ein dramatisch-komödiantisches Theaterstück, welches die Zuschauer überraschen, erstaunen und nachdenken lässt. Es darf sich gewundert, gelacht und geweint werden.

 

Regie:

Annegret Thalwitzer & Jakob Seidel

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